Psychosomatische Medizin

Grundlagen

Das Fachgebiet fußt derzeit auf zwei komplementären, wissenschaftlichen Grundorientierungen:

Psychoanalyse und Verhaltenstherapie.

Die Psychoanalyse kommt aus der Medizin und ist originär therapeutisch gewesen. Sie hat sich erfolgreich außerhalb des universitären, wissenschaftlichen Rahmens entwickelt, ohne jedoch in eine gesetzliche Berufsordnung einzumünden. Sie ist in Form des Zusatztitels "Psychoanalyse" in der ärztlichen Weiterbildungsordnung und in der Richtlinientherapie wirksam vertreten gewesen.

Das Gebiet " Psychosomatische Medizin und Psychotherapie" eröffnet nun die Möglichkeit, die Inhalte der bisherigen Bereichsbezeichnung " Psychoanalyse" als Modul in die Gebietsweiterbildung zu integrieren. Auf diese Weise werden dem Facharzt auch die grundlegenden, psychoanalytischen Erkenntnisse über die Bedeutung der Dynamik unbewusster Konflikte für die Pathogenese psychogener Störungen zugänglich, ohne dass er eine zusätzliche, aufwendige, berufsbegleitende Weiterbildung der herkömmlichen Art durchlaufen muss .

Auch die von der Psychoanalyse abgeleiteten Verfahren, insbesondere die Dynamische Psychotherapie, gehören zum Rüstzeug des Facharztes. Sie erfordern eine größere, verbale Interventionsbereitschaft, sind stärker lösungsorientiert und vermögen zu einer Verringerung des Behandlungsumfanges beizutragen.